Der Gouverneur von Michigan, Rick Snyder, hat kürzlich das Gesetz SB 213 unterzeichnet, das klarstellt, dass Angehörige der Gesundheitsberufe in Michigan kontrollierte Substanzen über Telemedizin ohne persönliche Untersuchung verschreiben dürfen. Das Gesetz hebt einen Gesetzentwurf aus dem Jahr 2016 auf, der es Anbietern untersagte, kontrollierte Substanzen über telemedizinische Technologien zu verschreiben.
Nach dem neuen Gesetz kann ein Angehöriger eines Gesundheitsberufs, der einen Patienten per Fernbehandlung behandelt, ein Arzneimittel verschreiben, wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind:
- Der Angehörige eines Gesundheitsberufs handelt bei der Verschreibung des Arzneimittels im Rahmen seiner Praxis; und
- Wenn der Angehörige der Gesundheitsberufe einen geregelten Stoff verschreibt, erfüllt er die für ihn geltenden Anforderungen für die Verschreibung eines geregelten Stoffes.
Das Gesetz verlangt außerdem, dass der Verschreiber die folgenden beiden Punkte beachtet:
- Wenn der Angehörige der Gesundheitsberufe es für medizinisch notwendig hält, muss er dem Patienten eine Überweisung zu anderen, für den Patienten geografisch erreichbaren Gesundheitsdiensten, einschließlich Notdiensten, ausstellen; und
- Nach der Erbringung eines telemedizinischen Dienstes muss der Angehörige der Gesundheitsberufe oder ein Angehöriger der Gesundheitsberufe, der im Auftrag eines anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe handelt, dem Patienten für die Erbringung von Folgedienstleistungen zur Verfügung stehen oder den Patienten an einen anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe für Folgedienstleistungen verweisen.
Das Gesetz verlangt außerdem, dass das Michigan Department of Licensing and Regulatory Affairs in Absprache mit den jeweiligen Berufszulassungsbehörden Vorschriften zur Umsetzung der Bestimmungen des Gesetzes über telemedizinische Dienste erlässt.
Michigan reiht sich nun in eine wachsende Zahl anderer Bundesstaaten ein (z. B. Delaware, Florida, New Hampshire, Ohio und West Virginia), die Gesetze erlassen haben, die die telemedizinische Verschreibung von kontrollierten Substanzen ausdrücklich erlauben. Dies ist eine ermutigende Nachricht für Anbieter, die Telemedizin in ihrer Praxis einsetzen, da kontrollierte Substanzen ein wichtiger und klinisch bedeutsamer Bestandteil bestimmter Fachgebiete sind, darunter Telepsychiatrie, Endokrinologie und Krankenhausärzte/Notfallmedizin.
Telemedizinische Verschreiber sollten auch weiterhin die Verschreibungsvorschriften der Bundesgesetze beachten, da die Fernverschreibung von kontrollierten Substanzen durch den Ryan Haight Act geregelt wird. Leistungserbringer müssen die vielen sich überschneidenden einzel- und bundesstaatlichen Gesetze zu Telemedizin, medizinischer Praxis, Betrug und Missbrauch sowie kontrollierten Substanzen verstehen und sich darin zurechtfinden.
2017 Amerikanische Anwaltsvereinigung für das Gesundheitswesen. Washington, DC. Nachdruck mit Genehmigung.