Aktuelle regulatorische und rechtliche Fragen im Bereich KI: Ein Gespräch mit Natasha Allen
Wie bei den meisten neuen Technologien schreitet die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) schneller voran als die Regulierung, was eine Reihe wichtiger rechtlicher Überlegungen mit sich bringt. Obwohl eine strengere behördliche Aufsicht gefordert wird, gibt es auf Bundesebene noch keine entsprechenden Vorschriften. Natasha Allen, Co-Vorsitzende für künstliche Intelligenz im Bereich Innovative Technologien der Kanzlei, befasst sich mit den aktuellen rechtlichen und regulatorischen Fragen, mit denen KI-Startups konfrontiert sind, und was in Zukunft zu beachten ist.
In Bezug auf die aktuelle Regulierungslandschaft verweist Natasha eher auf einen Flickenteppich als auf einen nahtlosen Rahmen. Während die Bundesstaaten schnell auf KI-bezogene Risiken reagiert haben, hat die Bundesregierung noch keine endgültigen Gesetze erlassen. Sie konzentriert sich auf zwei wiederkehrende Themen, die in der Biden-Regierung immer wieder auftauchen: verantwortungsvolle KI und Transparenz/Erklärbarkeit, wobei sie die wachsende Nachfrage nach menschlicher Aufsicht über KI-Ergebnisse betont.
Da KI-Systeme immer autonomer werden, gibt es Bedenken hinsichtlich der Haftung und Verantwortlichkeit für Entscheidungen, die von KI-Modellen getroffen werden. Natasha betont, dass unabhängig davon, ob KI eingesetzt wird oder nicht, dieselben rechtlichen Grundsätze gelten und die verantwortliche Partei in gewissem Maße zur Rechenschaft gezogen wird. Sie unterstreicht, wie wichtig es ist, geeignete Eingaben zu kuratieren und auf die daraus resultierenden Ergebnisse zu achten – Praktiken, die Unternehmen in die richtige Richtung lenken. Sie verweist auf die Rahmenwerke des National Institute of Standards and Technology (NIST) als wertvolle Ressourcen für die Bewertung von KI-bezogenen Risiken.
KI-Startups sollten auch erwägen, ihre Vereinbarungen so zu gestalten, dass sie Fragen wie die Verwendung von geschützten Informationen und das Eigentum an KI-generierten Inhalten regeln, um nur einige zu nennen. Natasha merkt an, dass viele Unternehmen Klauseln verlangen, in denen ausdrücklich festgelegt ist, wann ihre geschützten Informationen zum Trainieren von LLM-Modellen verwendet werden. Unternehmen sollten sich dieser neuen Anforderungen bewusst sein und in ihren Verträgen vorbeugend festlegen, wie Daten verwendet werden. In Bezug auf das Urheberrecht sollten Unternehmen Aufzeichnungen über Inhalte führen, die organisch oder mit Hilfe von KI erstellt wurden, im Gegensatz zu Inhalten, die ausschließlich durch den Einsatz von KI produziert wurden.
Angesichts der rasanten Fortschritte im Bereich der KI und der sich wandelnden Rechtslage ist es für Start-ups auch von entscheidender Bedeutung, sich über Änderungen in den Vorschriften auf dem Laufenden zu halten und die kontinuierliche Einhaltung neuer Anforderungen sicherzustellen. Natasha betont, wie wichtig es ist, eng mit Ihrem Rechtsberater zusammenzuarbeiten, damit Sie die Änderungen in der Gesetzgebung besser verstehen können. Sie wies auch darauf hin, dass Foley über umfangreiche Ressourcen verfügt, um die in verschiedenen Bundesstaaten verabschiedeten KI-Gesetze zu verfolgen.
Was spezifische KI-Themen angeht, prognostiziert Natasha, dass 2024 ein verstärkter Fokus auf der Bekämpfung des Missbrauchs von Deepfake-Technologie zur Beeinflussung von Wahlen liegen wird. Sie geht auch davon aus, dass die Bundesregierung ihre Bemühungen um die Einführung umfassender KI-Vorschriften fortsetzen wird, während andere Länder ihre eigenen KI-Gesetze fertigstellen. Es besteht ein empfindliches Gleichgewicht zwischen KI-Innovation und Regulierung, und es wird wichtig sein, dass die Regulierungsbemühungen die Innovation nicht behindern und gleichzeitig wichtige Leitplanken bieten.
Für Start-ups, die diese Technologie entwickeln, und für Unternehmen, die sie implementieren, wird es entscheidend sein, mit neuen Gesetzen in den USA und rechtlichen Entwicklungen weltweit Schritt zu halten.