Foley Event Key Takeaways – Auf alles vorbereitet: Vorbereitung auf Börsengänge, SPACs und unerwartete Veränderungen am Kapitalmarkt
Foley & Lardner, Protiviti und SS&C Intralinks veranstalteten kürzlich eine Veranstaltung in Foleys Büro im Silicon Valley im Palo Alto Center. Unter der Moderation von Foley-Partner Louis Lehot brachte die Sitzung mit dem Titel „Ready for Anything: Preparing for IPOs, SPACs, and Unexpected Capital Market Shifts” (Auf alles vorbereitet: Vorbereitung auf Börsengänge, SPACs und unerwartete Veränderungen auf dem Kapitalmarkt) Branchenführer zusammen: JD Fay (ehemaliger CFO von Matterport, das sich von SPACs trennte und anschließend an die CoStar Group verkauft wurde), Dan Angus (Geschäftsführer der Nasdaq) und Andrea Vardaro Thomas (Geschäftsführerin von Protiviti). Mit ihrer gemeinsamen Erfahrung lieferten sie einen Fahrplan für Unternehmen, die sich den volatilen und sich schnell verändernden Kapitalmärkten des Jahres 2026 stellen müssen.

Die Podiumsdiskussion begann mit einer klaren Botschaft: Auf dem heutigen Markt ist Bereitschaft kein festes Datum, sondern ein fortlaufender Prozess. Die Teilnehmer hörten sich ehrliche Erfahrungsberichte, umsetzbare Strategien und eine Checkliste für die Bereitschaft an. Die Podiumsteilnehmer diskutierten den aktuellen Markt und beschrieben ihn als eine Achterbahnfahrt, die von Algorithmen gesteuert wird, als einen Ozean mit wechselnden Liquiditätsströmungen, als ein Schachbrett, auf dem KI beide Seiten spielt, und als eine Rennstrecke, die von Informationen angetrieben wird. Diese Bilder unterstrichen die Komplexität und Unvorhersehbarkeit, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, die einen Börsengang in Betracht ziehen.
Wann (und ob) ein Börsengang angestrebt werden sollte
Im ersten Abschnitt wurde die entscheidende Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für einen Börsengang behandelt. JD Fay betonte, dass auf CFO-Ebene Signale für eine konsistente Wachstumsqualität (Margen, Kundenbindung, Kohorten-Gesundheit), GAAP-Disziplin, Audit- und SOX-Bereitschaft sowie glaubwürdige Prognosen vorliegen müssen. Dan Angus fügte dann die Marktperspektive, die Tiefe des Auftragsbuchs, Volatilitätsbänder und die Nachfrage der Anleger als wichtige Indikatoren hinzu. Andrea Vardaro Thomas hob außerdem die operative Reife hervor, wie z. B. beschleunigte Abschlüsse, robuste Kontrollen und eine saubere Offenlegung. Louis Lehot betonte den Ansatz eines integrierten Beraterteams und den Aufbau eines Prozesses, der mit den unvorhersehbaren Veränderungen umgehen kann, die das Geschäft, der Markt und andere Entwicklungen selbst bei den besten Absichten mit sich bringen.
Eine kurze Umfrage unter den Zuhörern ergab drei Bereitschaftsstufen: dateibereit, in sechs Monaten bereit und Umbau 2026. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass die Balance zwischen Wachstum und Rentabilität weiterhin ein zentrales Spannungsfeld darstellt und dass CFOs Disziplin und Flexibilität priorisieren müssen, wenn sich Marktfenster öffnen und schließen.
Der SPAC-Reset
SPACs befinden sich weiterhin im Wandel. Louis Lehot stellte die vier Wellen der SPAC-Innovation vor und erläuterte, wo wir im Jahr 2026 stehen. Dan Angus erklärte, wie SPACs in den letzten Monaten Blankoscheck-Pools aufgelegt hatten, dass aber die wenigen De-SPAC-Fusionen, die zustande kamen, bei Abschluss keine Barmittel einbrachten. Die Podiumsteilnehmer diskutierten über Qualitätsunterschiede bei den Sponsoren, die Knappheit von PIPE, Rückzahlungsrisiken und die behördliche Kontrolle. SPACs bieten zwar Schnelligkeit und strukturiertes Kapital, stehen aber auch vor Herausforderungen wie Sicherheit und Kapitalkosten. JD Fay lieferte die Perspektive eines Betreibers, der die Liquidität unter Berücksichtigung der Unsicherheit bei Rücknahmen und des Zeitpunkts von PIPE plant und die Anforderungen nach Abschluss verwaltet. Andrea Vardaro Thomas skizzierte die erhöhten Sorgfaltspflichten und Kontrollverbesserungen, die nun bei De-SPAC-Transaktionen erwartet werden. Louis Lehot stellte die Frage, ob sich die Kapitalstruktur weiterentwickeln kann, um das Überangebot an Aktien mit Verkaufsinteresse nach Abschluss von De-SPAC-Fusionen zu bewältigen.
Eine Runde zum Thema „Mythos vs. Realität“ stellte gängige Annahmen in Frage: SPACs sind nicht tot, De-SPACs sind nicht immer schneller und PIPEs bleiben ein Engpass.
Druck durch den privaten Markt und PE-gesteuertes Timing
Private Equity gestaltet weiterhin die Exit-Strategien neu. Das Panel befasste sich mit den Haltedauern der Sponsoren, den Fondszyklen, den DPI-Zielen und den Neubewertungen. Louis Lehot beschrieb, wie die operativen Partner von PE ihre Wertschöpfungspläne für Exits im Jahr 2026 neu kalibrieren, während JD Fay die Kompromisse in den Vorstandsetagen diskutierte, wie z. B. Verlängerung der Laufzeit, Verwässerung und Signale an Kunden und Mitarbeiter. Dan Angus gab Einblicke in die Dynamik von Cornerstone-Investoren und Crossover-Investoren.
Eine Szenario-Abstimmung fragte: Wenn die Zinsen bis Mitte 2026 länger auf einem höheren Niveau bleiben, wie sieht dann Ihr Weg aus: Börsengang, SPAC, strategischer Verkauf oder Verlängerung der Privatisierung? Das Gremium stellte für jede Option Strategien vor und betonte dabei die Bedeutung von Szenarioplanung und Flexibilität.
Vorbereitung auf Dual-Track- und Multi-Track-Exits
Dual-Track- (IPO + M&A) und Multi-Track-Ansätze (IPO + SPAC + M&A/PE-Rekapitalisierung) erfordern operative Disziplin. Andrea Vardaro Thomas erläuterte detailliert Kontroll- und Berichterstattungsmeilensteine, die Optionen eröffnen, wie z. B. SOX-Scoping, Beschleunigung des Quartalsabschlusses und Audit-Status. JD Fay stellte eine Checkliste zur Vorbereitung vor: Datenraumarchitektur, KPI-Definitionen, Leitlinien, FAQ für Investoren und Rhythmus der Vorstandssitzungen. Dan Angus erläuterte die erforderliche Koordination, um Börsen, Research und Anlegeraufklärung aufeinander abzustimmen, ohne das Zeitfenster zu verpassen.
Die „30-Sekunden-Playbook“-Challenge fasste die Checkliste jedes Diskussionsteilnehmers zusammen, um innerhalb von 30 Tagen nach Eröffnung eines Fensters entscheidungsbereit zu sein – ein praktisches Hilfsmittel für die Teilnehmer.
Kriegsgeschichten, Volatilität, Shutdown-Fenster und Last-Minute-Kehrtwenden
Die Diskussionsteilnehmer berichteten offen über Anekdoten wie zurückgezogene Angebote, Umwege bei der SPAC-Entflechtung und schnelle strategische Kurswechsel. Sie diskutierten, was sie überrascht hatte und welche Lehren sie daraus gezogen hatten. Dabei kristallisierten sich drei übergreifende Grundsätze heraus: Signalmanagement hat Vorrang vor Perfektion, Notfallpläne sollten vorbereitet werden und schwierige Entscheidungen sollten im Voraus durchgespielt werden.
Eine effektive Krisenkommunikation wurde hervorgehoben, ebenso wie Teams, die vorab genehmigte Offenlegungen und Leitfäden nutzten, um innerhalb von 24 Stunden das Vertrauen aufrechtzuerhalten und die Erwartungen neu auszurichten.
Was Stakeholder für das Jahr 2026 erwarten
Die Erwartungen der Stakeholder steigen. Private-Equity-Partner wollen klare Belege für die Wertschöpfung, geprüfte KPIs und eine regelmäßige Berichterstattung auf Vorstandsebene. Rechtsabteilungen konzentrieren sich auf die Einhaltung von Offenlegungspflichten, die Einhaltung der Reg FD-Vorschriften und robuste Kontrollen. Banker und Börsen legen Wert auf Investorensegmentierung, frühzeitige Due Diligence und konsistente Kennzahlen, während CFOs für die Prognosephilosophie, die Integrität der Berichterstattung und das Änderungsmanagement zuständig sind.
Die einheitliche Checkliste: „Erzählung + Zahlen + Agilität“. Die Diskussionsteilnehmer forderten die Unternehmen auf, zwei Prioritäten auszuwählen, die in diesem Quartal in den Finanz-, Rechts- und Bankteams umgesetzt werden sollen.
Abschließende Erkenntnisse
Die Diskussion gab dem Publikum Denkanstöße mit auf den Weg: Halten Sie sich mehrere Optionen offen, setzen Sie nicht auf eine einzige Ausstiegsstrategie, führen Sie frühzeitig eine investorenorientierte Disziplin ein und bauen Sie die Stärke eines börsennotierten Unternehmens auf, bevor Sie sie brauchen. Seien Sie bereit, sich anzupassen, üben Sie Entscheidungsfindung unter Druck, damit Sie bereit sind, wenn sich unerwartet eine Chance bietet oder eine Möglichkeit verschwindet.
Die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz besetzt, und die Teilnehmer genossen bis spät in den Abend hinein gutes Essen und ausgelassene Stimmung. Die Teilnehmer blieben noch lange nach Ende der offiziellen Diskussionen, um neue Freunde zu finden, alte Freunde wiederzusehen und Beziehungen zu vertiefen.

