Am 1. Juli veröffentlichte das Federal Bureau of Investigations eine„Private Industry Notification“(PIN), in der vor möglichen Cyberangriffen auf kleine Solaranlagen gewarnt wurde.
Cybersicherheit war in der Vergangenheit kein großes Anliegen oder keine Priorität für die Solarindustrie im Wohnbereich/C&I-Bereich, und tatsächlich sind Cyberangriffe auf kleine Solaranlagen selten – zumindest war dies bisher der Fall. Die in der PIN geäußerten Bedenken beziehen sich zwar in erster Linie auf Mikronetze und Projektbündel, aber die gleiche Argumentation gilt auch für einzelne kleine Systeme. Ein Angriff auf 50 kleine Solaranlagen ist ärgerlich, aber ein Angriff auf 500.000 Anlagen ist ein Risiko für die nationale Sicherheit.
Mein Kollege Steve Millendorf, der sich auf Cybersicherheit spezialisiert hat, beschreibt die potenzielle Bedrohung als eine Mischung aus einem Angriff auf das Internet der Dinge (IoT) und Stuxnet. Der potenzielle Schaden wird noch größer, wenn wir Batterieinstallationen in Wohngebäuden und in der Industrie hinzufügen.
Dieses Problem wird mit dem weiteren Wachstum kleiner Solaranlagen nur noch an Bedeutung gewinnen. Wenn jedes Haus ein Kraftwerk ist, ist jedes Haus auch ein Ziel. In vielerlei Hinsicht bietet die dezentrale Natur der Solarenergie einen erheblichen Schutz vor katastrophalen Ausfällen. Ohne ausreichenden Schutz auf Projektebene wird diese Stärke jedoch schnell zu einer Schwäche.
Die PIN identifiziert zwar die Wechselrichter als wahrscheinlichen Angriffspunkt, aber ich glaube nicht, dass dies nur eine Angelegenheit für die Hersteller von Wechselrichtern ist. Es ist die Aufgabe von uns allen als Branche, dafür zu sorgen, dass jedes Projekt einen ausreichenden Schutz vor böswilligen Angriffen bietet – unabhängig von seiner Größe.
Ein Cyberangriff auf eine Solaranlage – sei es im privaten oder gewerblichen Bereich – würde sich wahrscheinlich auf die Software und Hardware der Betriebstechnologie (OT) des Systems konzentrieren.
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